Selana standen Tränen in den Augen.
„ Welchen Namen hat sie?“ Sie streichelte liebevoll ihren Kopf.
„ Sie heißt Cihlar!“ Raliv war in Gedanken versunken. Er musste noch dafür sorgen das sie einen Beschützer hatte, der im Hintergrund bleiben musste!
„Ich muss nun weiter, aber ich gebe euch Geld für die erste Zeit. Ihr sollt es nicht umsonst tun!“
„Glaubst du wirklich das wir uns sonst nicht um sie kümmern würden?“ Neris war etwas erbost!
„ Nein natürlich nicht, sonst hätte ich sie nicht zu euch gebracht! Aber ihr sollt keinen Nachteil haben und außerdem steht es Cihlar zu!“ Mit diesen Worten verabschiedete sich Raliv und machte sich auf, ein bestimmtes Volk zu suchen das sich in den Wäldern aufhielt!

Er wusste das er schon seit längerem beobachtet wurde. Auf einer kleinen Lichtung schlug Raliv sein Lager auf.
Nun blieb ihm nichts anderes mehr über als Warten. Er wusste das sie sich erst am Abend zeigen würden, also nutze er die Wartezeit und schlief ein wenig.

Raliv wurde von dem Duft frisch gebrühten Pile geweckt. Als er die Augen öffnete sah er einen alten Mann, der gerade einen Becher mit dem belebenden Getränk füllte.
Der Mann reichte ihm den Becher und lächelte dabei. „ Wir haben uns schon lange nicht mehr gesehen mein Freund!“
Raliv trank einen Schluck und lächelte zurück. „ Ja, es ist wirklich schon lange her!“ Er schaute in seinen Becher.
„ Schade das es diesmal auch nur um Geschäftliche Dinge geht! Du weist sicher warum ich gekommen bin!“
Der Mann nickte: „ Ich bin mir nur nicht sicher ob wir es schaffen! Wir reden hier über einen langen Zeitraum!“

Raliv wusste um die Fähigkeiten , die dieses Volk besaß. Ihr Ruf war sicher nicht der Beste, aber dass lag nur daran, weil die Menschen sich von Schauermärchen zu sehr beeindrucken ließen!
„ Ich weiß Kares! Wir müssen es einfach versuchen und das beste Hoffen! Ohne dein Volk wäre sie verloren!“
Er sah Kares eindringlich an. Dieser Überlegte wie es am besten ginge.
Eine Weile schwiegen beide, dann endlich sagte Kares; „ Ich werde dafür sorgen, das sich ein paar ausgewählte Männer um das Problem kümmern! Keine Sorge mein Freund, wir werden schon gut auf sie Aufpassen!“

„Sei gegrüßt! Wir fühlen uns geehrt dich hier Begrüßen zu dürfen!“
Neris faste das Halfter, damit Raliv absteigen konnte. Aber Raliv hielt ihm nur das Bündel mit dem Kind entgegen.
Er nahm es vorsichtig an sich und schaute Raliv fragend an.
„ Bitte bring es zu deiner Frau. Ich komme gleich nach und werde euch alles erklären!“ Er wollte das die Frau sich gleich um das Kind kümmerte. So würde es leichter werden sein anliegen vor zu bringen!

Als er in die Hütte trat, war die Frau des Fischers schon dabei dem Kind etwas zu Essen zu geben.
Sie sah Raliv böse an. „ Wie konntest du das Mädchen nur Hungern lassen?“ Er sah sie mit festem Blick an.
„Ich hatte keine Möglichkeit dem Säugling unterwegs etwas passendes zu geben!“ Verlegen sah sie zu Boden.
„Still Selana! Er hat nicht den weiten Weg gemacht um von dir beschimpft zu werden!“ Neris bot ihm einen Stuhl an.
„ Möchtest du etwas Essen? Dein Weg war weit und du bist sicher auch Hungrig!?“
Er nahm es dankend an.

„ Nun, ich habe nicht viel Zeit euch alles zu erklären, aber das wichtigste werde ich euch sagen können.
Neris du kennst mich schon eine lange Zeit und weißt auch das ich nicht einfach mit einem Kind herum reise!“ Er wartete nicht auf eine Antwort sondern fuhr in seinem Bericht fort.
„ Ich habe das Kind zu euch gebracht da es der einzige sichere Ort ist den ich zur Zeit kenne! Auch weiß ich von eurem Tragischen Verlust!“ Selana und Neris sahen sich an. Vor einem Monat hatten sie ihren Sohn verloren!
Sie sah auf das Kind dass nun friedlich und satt in ihren Armen schlief.
Raliv fuhr fort : „ Ich weiß das es eine große Bürde für euch ist! Dieses Mädchen wird eines Tages eine Wichtige Aufgabe erfüllen müssen, nur bis dahin braucht es den Schutz von uns allen! Ihre Mutter ist Tot und der Vater darf nichts von ihrer Existenz wissen!“

Der Weg beginnt

Kapittel 1

Raliv wusste das es nicht mehr lange dauern würde! Die Zeit drängte und es wurde langsam hell!
Das Kind in seinem Arm schlief, aber er wusste das es verhungern würde, wenn er nicht bald an seinem Ziel an
kommen würde!

Als die Sonne auf ging konnte er endlich den See in ihrem Schein glitzern sehen.
„ Bald sind wir da meine Kleine.“ Er trieb sein Pferd nun zur Eile an.
Raliv wusste nicht ob sein Plan funktionieren würde, ihm blieb nur die Hoffnung!

Das kleine Fischerhaus lag dicht am See. Neris war gerade dabei seinen Fang der letzten Nacht aus zu laden
als er hörte wie ein Pferd den Waldweg herunter kam.
-Sicher ein Kunde der es eilig hatte seinen Fisch zu kaufen- dachte er. Aber als der Reiter aus dem Wäldchen heraus kam wusste Neris sofort das etwas schlimmes geschehen sein musste!